Im Sakrament der Versöhnung bekennt sich der Mensch zu den Sünden, die er begangen hat, und übernimmt die Verantwortung für sie. Dadurch öffnet er sich neu Gott und der Gemeinschaft der Kirche und ermöglicht sich so eine neue Zukunft.
Der Ruf zur Umkehr und die Bereitschaft, diesem Ruf zu folgen, gehören in die Mitte der biblischen Botschaft. Schuld und Sünde werden in der Bibel nicht verharmlost oder gar verschwiegen, sondern ernst genommen und im Blick auf Gottes Güte betrachtet, die Vergebung schenkt. Das christliche Doppelgebot fordert uns auf, Gott und die Menschen zu lieben. Im tagtäglichen Leben bleibt es aber nicht aus, dass wir diesem Anspruch Jesu nicht gerecht werden. Aus Nachlässigkeit, Trägheit oder gar mit vollem Bewusstsein schaden wir anderen und uns selbst und setzen uns so in Gegensatz zum Heilswillen Gottes.
Wenn ich mein Gewissen erforsche, nehme ich eine Standortbestimmung vor, die Klarheit über mein Tun und Lassen, über meine Motive und Ziele gibt. „Das Gewissen ist die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist“ (GS16)
Die Reue ist eine wesentliche Voraussetzung aller Umkehr und Buße: Im Licht der Güte Gottes tut mir leid, was misslungen ist, was anderen und mir selbst geschadet hat. Aus der Reue erwachsen dann der Wunsch und die Entschiedenheit, mein Leben neu am Willen Gottes auszurichten und mich mit meinem Nächsten zu versöhnen.
Wenn ich meine Sünden bekenne, stehe ich zu meiner Verantwortung für mein Denken, Reden und Handeln. Allein schon das Aussprechen der Schuld hat eine befreiende Wirkung und erleichtert die Versöhnung.
Im Sakrament der Buße und der Versöhnung begegnet mir der heilende und versöhnende Herr, der durch den Dienst der Kirche spricht und handelt. Die Lossprechung (Absolution) durch den Priester bewirkt die Vergebung und Verzeihung der Sünden.
Ausdruck des dankbaren Glaubens an die von Gott geschenkte Versöhnung. Es kann in Gebet, Almosen und Fasten, im Dienste am Nächsten und in Werken der Barmherzigkeit bestehen.
Vor den Hochfesten Weihnachten und Ostern im Anschluss an den Bußgottesdienst. Ein Beichttermin kann auch mit dem Pfarrer vereinbart werden.
Die gemeinsame Feier bringt den kirchlichen Charakter der Buße besonders deutlich zum Ausdruck. Zweimal im Jahr findet jeweils vor den Hochfesten Ostern und Weihnachten ein Bußgottesdienst statt. Dieser Gottesdienst bietet die Möglichkeit, sich selbst, den Nächsten bzw. die Umwelt und Gott in den Blick zu nehmen.